Weihnachten – ein Fest für die Umwelt?

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Mit der adventlichen Stimmung und Weihnachten verbinden viele die Hoffnung auf eine schöne Zeit. Harmonie, gutes Essen und Geschenke sollen Freude, Entspannung und Entschleunigung in die Hektik des Alltags bringen. Für das gute Gewissen gehören für die umweltbewussten unter uns der Bio-Weihnachtsbaum und Geschenke aus nachhaltigem und fairem Handel selbstverständlich dazu.

Wird die Hoffnung auf schöne und grüne Weihnachten erfüllt?

Auch mit Umweltbewusstsein soll der Genuss an Weihnachten nicht zu kurz kommen. So sieht so mancher die Gelegenheit, seinem Konsumträumen ein Stück näher zu kommen. Ich erliege sicher nicht der Illusion der Vergangenheitsverklärung. Dennoch behaupte ich der Kommerz hat von Jahr zu Jahr immer mehr Einzug zur Weihnacht gehalten. Selbst wenn alles bio, fair und nachhaltig ist.

Gerade in der Vorweihnachtszeit scheint es nur noch darum zu gehen, uns möglichst viele Artikel zu verkaufen. Doch nicht wenige wandern gleich nach der Bescherung in den Müll. Auch auf den Weihnachtsmärkten wird immer mehr Wegwerfmüll angeboten und unzählige Fressbuden verderben einem fast den Appetit. Dennoch niemand von uns ist davor gefeit, sich eine Wirklichkeit mit wunderschönen Momente vorspielen zu lassen. Und wenn wir dies oder das kaufen erfüllen sich diese Momente scheinbar. Ein schönes Versprechen. Ganze Wirtschaftszweige leben davon. Die Werbung schafft es ziemlich genial täglich neue Bedürfnisse in uns wecken. „Gehet hin und kaufet!“

„Wohlstand ist, wenn man mit Geld, das man nicht hat, Dinge kauft, die man nicht braucht, um damit Leute zu beeindrucken, die man nicht mag.“ soll schon Alexander v. Humbold gesagt haben.

Und nun?

Eigentlich wollte ich ja einen Artikel mit Tipps, wie Weihnachten auch für die Umwelt festlich wird, schreiben. Doch jetzt stehe ich da, mit meiner Wut über unser Konsumverhalten und der Beschleunigung unseres gesamten Lebens. Ich sehe wie sich die Besinnung in den Regalen der Einkaufstempel verliert und das friedliche Miteinander in der Unpersönlichkeit der Menschenmasse untergeht.

Es geht mir nicht um den totalen Verzicht oder die Verweigerung. Das entscheidet jeder für sich. Aber kritisches Hinterfragen halte ich für angebracht. Zu oft noch konsumieren wir schnell und gedankenlos umweltschädliche Waren mit kurzfristiger Lebensdauer. Das vernünfige Kaufen von qualitativ hochwertigen und fairen Produkten ist ganz sicher eine Möglichkeit. Ich glaube, viele von uns wissen, was sie tun können, um Weihnachten umweltfreundlich zu gestalten. Vor allem kommt es darauf an, maßvoll zu handeln. Denn weniger ist hier ganz sicher mehr. Mein Nachdenken über Weihnachten im umweltfreundlichen Sinn bringt mich in eine ganz andere Richtung. Ich bin selbst überrascht.

Auf das Wesentliche besinnen!

Zeit mit Freunden und der Familie verbringen, statt viel Geld für kurzlebige Geschenke, übertriebene Dekoration und ungesundes Essen auszugeben ist mein Herzenswunsch für uns alle. Also hier einige Tipps und Ideen rund um die Advents- und die Weihnachtszeit. Aber eben so ganz anders als ursprünglich gedacht.

  1. Halten Sie einmal kurz die Zeit an. Verbringen Sie einen Abend bei Kerzenlicht und Tee, einem guten Buch oder mit schöner Musik. Oder spazieren Sie in guter Gesellschaft unterm Sternenhimmel über die Felder, das tut der Seele gut. Sie gewinnen neue Kraft.(Sicher in der Stadt ist es nicht leicht. Es genügt vielleicht wenn Sie in einen Vorort fahren.)

2. Verschenken Sie Worte. Schreiben Sie einen persönlichen Brief. Im Alltag erscheint vieles selbstverständlich. Sagen Sie einfach Danke.

3. Schenken Sie Zeit. Die Idee ist nicht neu, aber einfach wundervoll. Es gibt zwei Möglichkeiten Zeit zu verschenken:

3.1. Stellen Sie ihre Zeit zur Verfügung! Verschaffen Sie lieben Menschen etwas Freiraum. Schenken Sie Gutscheine für besondere Hilfe. Wie wäre es mit Fenster putzen, Kuchen backen für den nächsten Geburtstag oder einer Fahrradreparatur. Natürlich können Sie auch Aufgaben im wiederkehrenden Rhythmus übernehmen, wie Rasen mähen, Schnee schieben oder Treppe putzen. Auch ein Gutschein zum Babysitting ist eine gute Unterstützung.

3.2. Verbringen Sie gemeinsam Zeit. Denn es sind die Erinnerung an gemeinsam Erlebtes, die uns reich machen. Nehmen Sie sich Zeit, um den Menschen die Sie lieben zu begegnen und zuzuhören. Helfen Sie der Freundin oder Schwester den Kleiderschrank zu entrümpeln. Machen Sie ein Picknick mit Ihrem Patenkind. Kochen Sie gemeinsam mit der ganzen Familie.
Auf der Webseite zeit-statt-zeug.de finden Sie noch mehr wunderbare Ideen und Anregungen wie Sie Hilfestellungen oder gemeinsame Zeit verschenken können. Sie können auch selbst Wünsche äußern.

Darf es doch etwas kosten?

Manche Zeitgeschenke kosten sicher Geld. Wie ein gemeinsamer Besuch im Theater, Kino oder Museum. Auch ein Kochkurs, ein Wellness-Tag oder ein gemeinsames Wochenende am Meer. Das finde ich völlig in Ordnung. Es geht ja nicht um Schnäppchen sondern um die gemeinsam verbrachte Zeit. Übertreiben Sie es aber nicht. Hetzen Sie nicht von einem gemeinsamen Erlebnis zum nächsten. Sind Sie einfach füreinander da. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit einfach nichts zu schenken. Vereinbaren Sie das vorher mit der Familie und Freunden, so dass es am Ende keine Enttäuschungen gibt.

In diesem Sinn wünsche ich uns allen eine besinnliche Weihnacht.

PS: Michaela Koller-Rieder von Kopf-Frei.at hat sich ausführliche Gedanken über das Schenken von Zeit gemacht. Es lohnt sich.

Wo ist nun das umweltfreundliche Weihnachten?

Großartige Tipps für „grüne“ Weihnachten haben schon andere ausführlich gegeben. Der Weihnachtsbaum, seine Beleuchtung und die Dekoration werden unter die Lupe genommen. Ebenso wie das Essen der Feiertage und die Geschenke. Gern verweise ich auf sie.

Grüne Weihnacht bei GEO

„66 einfache Dinge an Weihnachten“ von der Verbraucherinitiative

Umwelt-Tipps zur Weihnacht vom Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

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