Plastikflut stoppen: 15 rigorose Vorschläge zur Lösung der Plastikkrise

Plastiflut -Frau in Plastik gewickeltPlastikflut - Foto von Anna Shvets von Pexels

Wir alle sehen das Problem der unendlichen Plastikflut. Viele von uns versuchen auch ihren Beitrag zur Reduzierung des Plastiksmülls zu leisten (z.B. Vermeidung von Plastiktüten oder Einwegplastik). Doch ist das genug? Wie soll die immer größer werdende Flut von Plastikmüll wirkungsvoll eingedämmt werden?

Zum ersten Mal haben sich verschiedene Umweltverbände und andere Organisationen zu einem Bündnis zur Lösung der Plastikkrise zusammengeschlossen. Sie haben 15 Vorschläge gegen die Plastikflut erarbeitet. Unter dem Titel:
„Wege aus der Plastikgesellschaft, Forderungen der deuschen Zivilgesellschaft“ wird die Bundesregierung zum Handeln aufgefordert. Und die haben es mächtig in sich. Laut diesen 15 Forderungen soll es strikte Regulierungen und Verbote geben. Dabei beziehen sie sich auf alle Teile des Lebenszyklus von Plastik und geben klare Richtlinien für Politik und Gesellschaft, wie sich die Plastikflut eindämmen lassen könnte. Im Folgenden finden Sie die 15 Forderungen in Kurzfassung.

Plastikflut stoppen – Forderungen an die Bundesregierung

Plastikflut Lebenszyklus Plastik

1. Kunststoffverbrauch eindämmen (Produktion und Konsum)

2. Hersteller und Unternehmen, die ein Produkt erstmals anbieten, haften für Schäden (Verursacher sind verantwortlich)

3. Umfassend und transparent über die Gefahren von Kunststoffen informieren und aufklären

4. Weltweites Abkommen gegen Plastikflut

5. Einwegprodukte umgehend drastisch reduzieren (Herstellung und Vermarktung)

6. Produkte nachhaltig gestalten (langlebig, wiederverwendbar, reparaturfähig)

7. Produkte ohne Schadstoffe herstellen (umgehendes Verbot)

8. Primäres Mikroplastik in Produkten ganz verbieten

9. Kunststoffe in der Logistikkette eindämmen (Einwegverpackungen einstellen, Füllmaterialien drastisch reduzieren)

10. Freisetzung von unsichtbarem Mikroplastik durch Kunststoff-Nutzung verhindern (z.B. bei Kunstrasenplätzen, Reifenabrieb oder Textilien)

11. Vorrang für Mehrweg

12. Kunststoff-Eintrag auf See begrenzen (Abfallentsorgung auf See verbieten, Verschmutzung durch schädliches Fischereizubehör begrenzen)

13. Abfall vermeiden (verbindliche Ziele festlegen)

14. Einsatz von primären Rohstoffen reduzieren (Erdöl, Erdgas, Kohle)

15. Schadstoffe im Rohmaterial verbieten

Verpackungs- und Entsorgungsindustrie reagiert deutlich

Nachdem die Verbände nicht um den heißen Brei redeten und die Presse ausführlich berichtete, meldete sich die Industrie klar zu Wort. Zum Beispiel hat GeTon eine Stellungnahme abgegeben, die sich deutlich gegen die Forderungen ausspricht und dabei auch feststellen, dass ihr bestehendes System: Wertstoffsammlung und Recycling zu wenig Berücksichtigung findet. Zudem gehen ihrem Empfinden nach die Forderungen an den Lebensgewohnheiten der Menschen vorbei. Dort heißt es unter anderem: „…. wer die Menschen nicht mitnimmt, wird das Klima nicht retten.“

Unter der Überschrift: „Kunststoff nicht verdammen“ hat sich auch PlasticsEurope (Der Verband der Kunststofferzeuger) zu Wort gemeldet. Sie halten diese 15 Forderungen für wenig zielführend und teilweise kontraproduktiv. Ebenso wehrt sich der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie gegen die „Verbotsorgie“, die in diesen Forderungen gegen die Plastikflut enthalten sind.

Und wie denkt die Mehrheit der Deutschen über die Plastikkrise?

Nun, im April 2019 befragte das Meinungsforschungsinstituts Forsa knapp über tausend Menschen zur Plastikflut. Bei der Frage, ob die Politik die Plastikkrise stärker bekämpfen soll, wünschten sich die Befragten mehr Regulierung und Verbote.
Vermutlich flossen diese Aussagen in den Forderungskatalog der Verbände ein, da die Heinrich-Böll-Stiftung, in dessen Auftrag die Menschen befragt wurden, ein Teil des Bündnisses zur Lösung der Plastikkrise ist.

So denken die Deutschen über die Regulierung der Plastikflut.

Plastikatlas 2019

Dementsprechend wird es also spannend bleiben in Sachen Plastikflut und Lösungen zur Plastikkrise.

 

Quellen: Bild Lebenszyklus des Kunststoff

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