Korken – zu schade für den Mülleimer!

Korken - zu schade für den Mülleimer

Unter Weinliebhabern- und liebhaberinnen gilt es als ein geradezu erhebendes Zeremoniell: das Entkorken der Flasche, um anschließend den edlen Tropfen zu verköstigten. Doch was geschieht mit dem Korken, nachdem Sie ihn aus dem gläsernen Flaschenhals entfernt haben? Die Weintrinker und Weintrinkerinnen, die Wein mit Naturkorken bevorzugen haben allen Grund zur Freude: Denn der Verschluss aus Naturkork ist zu 100 Prozent nachhaltig und recycelbar.

In Deutschland fallen pro Jahr mehr als 1 Milliarde Korken an. Das entspricht einem Volumen von 32.000 Kubikmetern jährlich. Dieser riesige »Korkberg« wandert meist in den Müll und dann in die Verbrennungsanlagen! Denn während viele Menschen die leeren Wein- oder Sektflaschen inzwischen nach Farbe getrennt in den Glascontainern entsorgen, landet der natürliche Flaschenverschluß oft noch im Müll!

Kork ist natürlich und doch begrenzt

Kork ist ein nachwachsender Rohstoff. Dennoch ist er, wie alle natürlichen Rohstoffe, begrenzt. Das Nachwachsen der Korkrinde dauert 7 bis 10 Jahre. Und von der Neubepflanzung bis zur ersten »Ernte« der Korkeichen (Schälung am Stamm) vergehen satte 25 Jahre!

Kork ist zu schade für den Mülleimer! Flaschenkorken gehören zum Recycling!

  • Kork ist ein sehr gut wärme- und schalldämmender Stoff.
  • Recyclingkorkschrot ist ein beständiger und natürlicher Schaumstoff, der künstliche, z.T. FCKW-geschäumte Produkte ersetzen und als langlebiger Dämmstoff viel Heizenergie einspart.

In vielen Haushalten werden Korken bereits gesammelt. Und es gibt in den meisten Kommunen auch Sammelstellen für Kork.

Wichtig für die Verwertbarkeit von Altkork ist die Reinheit des separat gesammelten Rohstoffes: Es dürfen keine Kunststoff- oder Metallteile (z.B. Drähte, Kappen und Folien von Sektflaschen) in die Korksammlung geraten. Presskorken und Korkplatten (z.B. von Pinwänden) sind ebenfalls recycelbar, soweit Holzteile und Klebereste vorher entfernt wurden.

Lagern Sie die alten Korke in luftdurchlässigen Behältern oder Säcken (keine Foliensäcke). So verhindern Sie Schimmelbefall, denn meist ist noch noch Feuchtigkeit in den Flaschenkorken enthaltenden.

Beim Recycling werden die alten Korken zunächst geschreddert und anschließend zu Dämm-Material verarbeitet. Als lose Schüttung beispielsweise wird der feinkörnig geschredderte Kork nachträglich in Altbauwohnungen oder beim »Ökologischen Bauen« ohne großen Aufwand zur Dämmung verwandt.

Deshalb: Machen Sie mit! Sammeln Sie Korken!

Zwar fallen im einzelnen Haushalt nur wenige Flaschenkorken (vor allem seit die Weinerzeuger auf Schraubverschlüsse umgestiegen sind) an, aber über das Jahr verteilt lohnt sich das Sammeln schon! Und wenn außer privaten Haushalten auch Gaststätten und Bars die anfallenden Korken sammeln, kommen schon bald große Mengen dieses wertvollen Rohstoffes zusammen!

Sammelstellen für Korken finden Sie fast in allen Kommunen, schauen Sie in unserer Abfalldatenbank nach. Der Erlös der Nabu-Sammlung z.B. geht an Kranichschutzprojekte in Spanien – der Heimat der Korkeichen – und Deutschland. Eine umfangreiche Liste finden Sie auch bei der Diakonie Kork.

Quellen: Nabu.e.V., energie-experten.org, KING KORK®