Ist falsche Mülltrennung strafbar?

Ist falsche Mülltrennung strafbar _Polizisten GefängnisBild von Dessie_Designs auf Pixabay

Ja! Denn Mülltrennung ist laut Kreislaufwirtschaftsgesetz (§§ 11,14 KrWG) seit 2015 generelle Pflicht. So ist eine fehlende oder falsche Mülltrennung strafbar. Und wie streng ist die Gesetzgebung bei falscher Trennung?

Welche Strafen drohen bei falscher Mülltrennung?

Müllentsorgung ist Sache der Länder und Kommunen. Die Städte und Gemeinden legen fest welcher Müll wohin gehört. Neben den Tonnen und Containern für einzelne Abfallarten wie z.B. Biomüll, Restmüll, Papier oder Glas gibt es noch andere, unterschiedliche Sammelsysteme für Ihren Müll. So gibt es auch viele unterschiedliche Regelungen in Sachen Strafen. Doch für alle gilt:

  • Die Müllabfuhr kann Ihre Tonne stehen lassen, ohne sie zu leeren, falls Sie Ihren Müll nicht richtig trennen.
  • Die falsche Mülltrennung von kleinen Mengen Abfall aus Hausmüll (ohne Sperrmüll) ist eine Ordnungswidrigkeit. Jedoch ist die Strafe noch relativ gering. Sie bewegt sich zwischen 10 und 100 EUR.
  • Bei schwerwiegenderen Verstößen unterscheiden sich die Bußgelder je nach Bundesland zum Teil sehr stark. Im Bußgeldkatalog finden Sie eine Liste mit allen Strafen. Bis zu 50.000 Euro Strafe sind möglich. Hier zwei Beispiele

• Bauschutt bis 1 Kubikmeter falsch zu trennen, wird zwischen 50 Euro mit bis zu 1500 Euro Bußgeld bestraft
• Pflanzlicher Abfall bis 1 Handwagen oder Kofferraum falsch zu entsorgen, wird zwischen 5 Euro mit bis zu 100 Euro Bußgeld bestraft

  • Auch wenn zumeist nur größere Verstöße verfolgt werden, trennen Sie zum Wohle der Umwelt bitte all Ihren Müll richtig. Im Zweifelsfall schauen Sie in unser wohindamit-Datenbank. Ist Ihre Kommune noch nicht dabei, wenden Sie sich an Ihre Abfallberatung.

Bis zu fünf Jahren Haft bei der Entsorgung von schadstoffhaltigen Abfällen

Nicht nur die falsche Mülltrennung kann Strafen nach sich ziehen auch die illegale Müllentsorgung. Bußgelder bis zu einer Höhe von 100.000 EUR sind laut Kreislaufwirtschaftsgesetz auf Bundesebene fällig, wenn Hausmüll oder Sperrmüll außerhalb von Abfallbeseitigungsanlagen entsorgt wird. In einigen Fällen wird dies als Straftat gewertet. Nämlich dann, wenn durch die illegal entsorgten Abfälle Gewässer, Luft oder Boden nachhaltig verunreinigt werden bzw. eine solche Verunreinigung droht. Hier ist sogar eine Freiheitsstrafe von mehreren Jahren möglich.

Was falsche Mülltrennung anrichten kann!

Biomülltüten aus Plastik verrotten viel zu langsam.

 

11 Kommentare zu "Ist falsche Mülltrennung strafbar?"

  1. Da ich momentan viel Heimwerken betreibe, ist das Thema interessant für mich. Mir war gar nicht in dem Maße bewusst, dass falsch getrennter Müll eine finanzielle Strafe nach sich ziehen kann. Das man dafür sogar ins Gefägnis kommen kann, finde ich noch überraschender!

  2. Wohindamit.de | 15. Oktober 2020 um 6:04 |

    Nun Laura, wie ich sehe, sind Sie Betreiberin eines Containerunternehmes und sie schrieben den Kommentar wohl eher aus SEO-technischen Gründen, denn aus wirklichem Interesse. Aber es ist ok für uns.

  3. Richtige Mülltrennung ist sehr wichtig. Wir wollen jetzt auch einen Container bestellt um richtig auszumisten. Hoffentlich holt er ihn auch wieder ab.

  4. Wohindamit.de | 14. Oktober 2020 um 19:59 |

    Sehr geehrte Frau Rathlau, ich kann Ihren Ärger verstehen. Sind sie selbst Camperin dort? Haben Sie die Betreiber des Platzes schon einmal gefragt woran es liegt, dass sie nicht mehr Trennmöglichkeiten für den Müll anbieten? Vielleicht gibt es ja Gründe. Möglicherweise haben sie eine Sondergenehmigung?

    Aber vielleicht ist es auch den besonderen Umständen dieser Zeiten geschuldet, dass das Umweltamt nicht so schnell reagieren kann.
    Die Abfallentsorgung ist eine Pflichtaufgabe der Stadt- und Landkreise. Wenn Sie in einem Stadtkreis wohnen gibt es eine entsprechende Abteilung in der Stadtverwaltung
    wenn der Platz in einem Landkreis liegt und die dazugehörige Gemeinde dafür nicht zuständig ist, müssen Sie sich an die entsprechende Stelle im Landratsamt oder der Kreisverwaltung wenden.

    Wenn der Platz keine Behälter für Bio- und Verpackungsmüll zur Verfügung stellt, können die Camper ja nicht allzu viel tun, außer den Müll wieder mit nach Hause zu nehmen. Aber ich denke, das wird wohl kaum jemand tun. Den stinkenden Müll eines Wochenendes im Auto nach Hause zu transportieren. Zumal sie diesen Service ja sicher an den Platz bezahlen.

    Es könnte auch sein, Sie haben doch noch nicht die richtig Ansprechperson gefunden oder Sie müssen sich einfach noch ein wenig gedulden.
    Sie können damit auch zur Presse oder zum Regionalsender gehen. Aber das wäre sicher der letzte Schritt, um aufmerksam zu machen.

    Ich hoffe, es wird sich bald eine Lösung für den Campingplatz und die Umwelt finden.
    Viele Grüße, Ihr wohindamit-Team

  5. Britta Rathlau | 14. Oktober 2020 um 18:39 |

    Ich ärgere mich über einen großen Campingplatz in Niedersachsen,der es mit der Mülltrennung sehr locker nimmt. Jeder Gast entsorgt Verpackungsmüll und Bio über die zahlreichen Restmülltonnen.Dieser Gesamtmüll wird in einem Container täglich auf dem Platz gepresst. Auch das zuständige Umweltamt reagiert sehr gleichgültig und hält mich seit 4 Monaten hin. Jeder Privathaushalt trennt Papier, Gelben Sack,Bio und Restmüll, doch dort wo richtig viel anfällt spielt es keine Rolle.

  6. Vielen Dank für den Beitrag zur Mülltrennung. Wir haben gerade eine Baustelle vor dem Haus und müssen unseren Abfall professionell entsorgen lassen. Gut zu wissen, dass man auch bei falsch getrenntem Bauschutt mit Bußgeldern rechnen muss!

  7. Ich finde es wichtig, dass alle auf eine korrekte Abfallentsorgung achten, um unsere Umwelt zu schützen. Gut zu wissen, dass auch beim Bauschutt darauf geachtet wird, dass dieser richtig getrennt wird. Ich hätte nicht gedacht, dass ansonsten Bußgelder von bis zu 1500 Euro drohen.

  8. Wer denkt, dass die Müllabfuhr ja eh nicht mitbekommt, ob man richtig trennt oder nicht, der hat sich leider geirrt. Bei meinem letzten Job haben die Mechaniker einfach immer alles in eine Tonne geworfen und irgendwann wurde die dann einfach nicht mehr abgeholt. Ich finde es ist wichtig zu wissen, dass falsche Mülltrennung eine Ordnungswidrigkeit bis hin zur Strafe ist und bis zu 100 € Bußgeld kosten kann.

  9. Wohindamit.de | 13. Februar 2020 um 12:06 |

    Zunächst einmal werter Herr Kottan, amüsiert uns Ihr Netzpseudonym. Denn Sie haben diesen Namen ganz sicher in Anlehnung an die Klutserie „Kottan ermittelt“ gewählt. Und womöglich hat sich auch der Hausverwalter in dieser Absicht geäußert: Nur befugte Ermittler kümmern sich „um den Müll anderer Leute,“ aber nicht die Nachbarn.

    Ihr Eifer und Ihre Motivation, sich für die richtige Mülltrennung einzusetzen, erkennen wir absolut an. Doch geben wir zu bedenken, dass Sie, indem Sie sich als „Hilfspolizist“ betätigen, ganz sicher ihr Ziel nicht erreichen werden. Vielleicht bedarf es etwas Fantasie und Geduld mit ihrem Nachbarn über dieses Thema ins Gespräch zu kommen, anstatt ihn anzuschwärzen.

    Noch etwas anderes. Uns ist uns nicht klar, was Sie mit den einleitenden Worten „….in D seit 35 Jahren ansässig…“ bezwecken. Warum ist Ihnen wichtig im Zusammenhang von falscher Mülltrennung zu betonen, dass Ihr Nachbar kein gebürtiger deutscher Staatsbürger ist?

    Inwieweit höhere und erweiterte Strafen wirksam sind vermögen wir nicht zu sagen. Das ist eine grundsätzliche Frage in vielen gesellschaftlichen Bereichen. Wir sehen unseren obigen Beitrag als Information und als Aufforderung, den Müll richtig zu trennen. Wobei wir von wohindamit.de immer dafür plädieren, das der beste Müll natürlich der ist, der erst gar nicht anfällt.

    In diesem Sinn, Herr Kottan, hoffen wir sehr Sie kommen mit Ihrem Nachbarn ins Gespräch und fragen Ihn, warum ihm die Mülltrennung scheinbar so unwichtig ist? Was ihn antreibt, was ihn am System ärgert und stört, ob er Ideen hat, die die Trennung vielleicht erleichtern könnten???

  10. Karl Kottan | 12. Februar 2020 um 11:44 |

    Mein Nachbar, in D seit 35 Jahren ansässig, füllt ständig die grüne Tonne mit seinen Plastikabfällen. Es ist Absicht, weil er sich keine zweite Restmülltonne anschaffen will und auch das System mit bezahlten Plastiksäcken der Gemeinde nicht achtet. Ich habe den Entsorger (RESO) angesprochen. Frage von RESO: “ Haben Sie damit ein persönliches Problem?“. Der Hausverwalter : “ Lassen Sie das sich um den Müll anderer Leute zu kümmern“.
    Die Strafen sollten drastisch erhöht und erweitert werden.

  11. Man sollte meiner Meinung nach die Leute für die richtige Mülltrennung sensibilisieren. Geldstrafen können abschreckend wirken, aber sie müssen mit den richtigen Informationen einhergehen. Außerdem könnte man die Entsorgung leichter machen, vor allem was Sperrmüll betrifft, und einen Abholdienst zur Verfügung zu stellen.

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